Das Dilemma

Das Dilemma

Ãœberblick:

Themen:

  1. Beruflicher Neuanfang: Janina tritt eine neue Stelle in einer Buchhandlung an, einem Ort, den sie immer geliebt hat.
  2. Vergangenheit und Gegenwart: Die Wiederbegegnung mit einem alten Schulkameraden, Torben, weckt alte Gefühle.
  3. Moralische Entscheidungen: Janina steht vor dem Dilemma, ob sie einen möglichen Diebstahl melden oder ignorieren soll.

Charaktere:

  1. Janina: Die Protagonistin, die gerade ihre Traumstelle in einer Buchhandlung angetreten hat.
  2. Torben: Janinas alter Schulkamerad und neuer Kollege, dessen Verhalten sie in ein moralisches Dilemma stürzt.

Optionen für das Ende:

  1. Option: Janina stellt Torben zur Rede und entdeckt, dass es eine harmlose Erklärung für sein Verhalten gibt.
  2. Option: Janina entscheidet sich zunächst, den vermeintlichen Diebstahl zu ignorieren, was ihr Gewissen belastet, bis sie die Wahrheit herausfindet.

Das Dilemma

Das Leben in Branntal ist einfach idyllisch. Trotz seiner geringen Größe versprüht der Ort einen unvergleichlichen Charme. Man fühlt sich wie in einer großen Familie, denn hier kennt jeder jeden. Heute ist ein besonderer Tag für mich, denn ich trete meine neue Stelle in einer Buchhandlung an. Auf diesen Moment habe ich lange hingefiebert. Denn seit meiner Kindheit träume ich davon, in einer Buchhandlung zu arbeiten.

Wie erwartet, werde ich an meinem neuen Arbeitsplatz herzlich empfangen. Alle Mitarbeiter stehen im Kreis versammelt um mich herum und ich stelle mich kurz vor: „Guten Tag, ich heiße Janina und freue mich sehr, Teil Ihres Teams zu werden.“ Ein Blick in die Runde bestätigt meinen ersten Eindruck: Alle Gesichter sehen mich freundlich an. Ich denke, hier werde ich mich wohlfühlen. Ein Kollege sticht mir besonders ins Auge – Torben. Sein Lächeln scheint mir vertraut, und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wir waren auf derselben Schule, haben aber nie miteinander gesprochen. Schon damals fand ich ihn attraktiv und seine Anwesenheit löst eine wohlige Nervosität in mir aus.

Mein erster Tag verläuft reibungslos. Ich kann vielen Kunden mit persönlichen Buchempfehlungen weiterhelfen und es scheint, als würden meine Leidenschaft für Literatur und mein Enthusiasmus auf Anklang stoßen.

Kurz vor Feierabend ergreife ich die Gelegenheit, Torben besser kennenzulernen. Doch gerade als ich mich ihm nähern will, beobachte ich, wie er ein Buch aus dem Regal nimmt und unauffällig in seine Tasche gleiten lässt. Mein Herz setzt aus – möchte er das Buch etwa stehlen? Er dreht sich um und blickt mich entspannt an. Sein Verhalten lässt mich stutzen. Wie kann er so gelassen bleiben, wo ich ihn auf frischer Tat ertappt habe?

„Hallo Janina“, begrüßt er mich.

„Hallo Torben“, erwidere ich, während ich versuche, meine Verwirrung zu verbergen.

„Wie war dein erster Tag bei uns?“

„Wunderbar, danke der Nachfrage. Und wie war dein Tag?“, gebe ich zurück.

„Nichts Außergewöhnliches, alles wie immer. Aber sag mal ... hättest du vielleicht Lust, am Wochenende mit mir ins Kino zu gehen? Es laufen einige interessante Filme.“

Ist das wirklich wahr? Fragt er mich tatsächlich nach einem Date? Überrumpelt und verwirrt starre ich kurz ins Leere, bevor Torbens Lächeln mich zurückholt.

„Was hältst du davon, Janina? Es könnte ein schöner Abend werden.“

Torben notiert seine Telefonnummer auf einem Zettel. Fasziniert beobachte ich jede seiner Bewegungen. Dann blicken wir uns tief in die Augen.

„Lass es mich wissen, sobald du dich entschieden hast. Dann können wir alles Weitere besprechen“, schlägt er vor und geht mit dem Buch Richtung Ausgang. Ich stehe da, nicht imstande zu reagieren, und starre auf das leere Regal.

Nun stehe ich vor einem Dilemma: Soll ich den Diebstahl melden? Wenn ich Torben verrate, kann ich das Date natürlich vergessen. Doch will ich wirklich Teil seiner möglicherweise kriminellen Machenschaften werden? Ich möchte es mir nicht gleich am ersten Tag mit meiner Chefin und den Kollegen verscherzen. Was soll ich nur tun?

Wie geht die Geschichte weiter? Du hast zwei Optionen:

Option 1: Torben zur Rede stellen

Torben zur Rede stellen

Ich kann nicht einfach wegsehen. Fest entschlossen, Klarheit zu schaffen, gehe ich zu Torben, bevor er das Geschäft verlassen kann. „Torben, kann ich dich kurz etwas fragen? Warum hast du das Buch eingesteckt?“

Torben zuckt zusammen, als er meine Frage hört, doch dann entspannt sich sein Gesicht und er lächelt leicht. „Oh, das Buch! Ja, das sieht vielleicht seltsam aus. Ich habe es für die Vorbereitung auf eine Autorenlesung nächste Woche mitgenommen. Ich wollte einige Ideen zu Hause ausarbeiten und besonders spannende Abschnitte markieren, damit ich beim Gespräch mit dem Autor nicht dumm dastehe.“

Er zieht das Buch aus seiner Tasche und zeigt mir die Informationen, die er bereits zusammengestellt hat. „Sieh her, ich habe bereits die Kernpunkte notiert und brauche jetzt noch einige Zitate als Ergänzung. Ich wollte nur gut vorbereitet sein.“

Die Erklärung scheint plausibel und ich bin erleichtert, dass es einen einfachen und harmlosen Grund für Torbens Verhalten gibt. Wir gehen zusammen zum Büro unserer Chefin, um die Situation zu klären und sicherzustellen, dass alles transparent ist.

Unsere Chefin versteht die Situation und lobt sogar Torbens Initiative, was zu einer entspannten Atmosphäre führt. Torben schlägt vor, dass wir nach der Arbeit gleich einen Kaffee trinken gehen. Ich stimme natürlich zu, wobei ich mir meine Aufregung hoffentlich nicht anmerken lasse.

Während des Gesprächs im Café haben wir endlich die Gelegenheit, uns näher kennenzulernen.

Option 2: Den Diebstahl ignorieren

Den Diebstahl ignorieren

Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, Torben zur Rede zu stellen, und der Angst, unsere mögliche Romanze zu ruinieren, entscheide ich mich, den Diebstahl zu ignorieren. Die nächsten Tage sind jedoch von einem ständigen Unbehagen geprägt, da ich das Gefühl nicht loswerde, falsch gehandelt zu haben.

Jedes Mal, wenn ich Torben sehe, wie er Kunden berät oder Bücher sortiert, frage ich mich, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Die Sorge, dass ich möglicherweise einen Fehler mache, indem ich schweige, wächst.

Eine Woche später, nachdem mir das schlechte Gewissen immer noch schlaflose Nächte bereitet, spreche ich ihn darauf an. „Torben, es geht um das Buch, das du letzte Woche mitgenommen hast ... Ich muss wissen, warum du das getan hast. Es lässt mir keine Ruhe.“

Torben sieht mich überrascht an. Sein Blick springt unruhig hin und her, als würde er irgendwo im Raum nach den richtigen Worten suchen. „Es war dumm von mir. Ich hatte nicht vor, das Buch zu behalten. Ein Freund von mir wollte es unbedingt lesen, und ich dachte, ich könnte es ihm übers Wochenende ausleihen. Ich habe es am Montag zurückgebracht.“

Ich atme tief durch, teils erleichtert, dass das Buch zurück ist, teils enttäuscht, dass Torben nicht sofort mit mir darüber gesprochen hat. „Ich wünschte, du hättest mir das gleich gesagt. Deine Geheimniskrämerei war nicht besonders hilfreich.“

Torben nickt sichtlich beschämt. „Du hast recht, es tut mir leid. Ich verspreche, dass so etwas nicht wieder vorkommt. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“

Wir vereinbaren, zukünftig offener miteinander umzugehen, und ich bin beruhigt, dass ich endlich die Wahrheit erfahren habe. Obwohl das Vertrauen einen Knacks bekommen hat, bin ich zuversichtlich, dass wir uns bald wieder von diesem Vorfall unbelastet begegnen können.

Übungen – Hast du alles verstanden?

Mithilfe dieser Übungen kannst du überprüfen, ob du alles verstanden hast!

Was stimmt?

Diese Übungen sollen dazu beitragen, das Textverständnis zu vertiefen und die Sprachkenntnisse zu fördern.

Wenn du weniger als 25 Punkte erreicht hast, analysiere deine Fehler und lies/höre den Text noch einmal!

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