
Überblick:
Die Geschichte handelt von Alex, dessen bester Freund Mark ihm ein großes Geheimnis anvertraut: Er hat seinen Job gekündigt. Kurz darauf wird Alex von einer gemeinsamen Freundin, Lisa, direkt auf Marks seltsames Verhalten angesprochen. Alex steckt nun in einem klassischen Dilemma zwischen Loyalität zu seinem besten Freund und Ehrlichkeit gegenüber einer anderen guten Freundin.
Themen:
- Freundschaft und Loyalität: Wie weit geht man, um das Versprechen an einen Freund zu halten?
- Vertrauen und Ehrlichkeit: Der Konflikt, der entsteht, wenn man zwischen dem Schutz eines Geheimnisses und einer ehrlichen Antwort wählen muss.
- Soziale Konsequenzen: Wie unterschiedliche Entscheidungen die Beziehungen zwischen Freunden beeinflussen können.
Charaktere:
- Alex: Die Hauptfigur, die das Geheimnis bewahren muss.
- Mark: Alex' bester Freund, der seinen Job gekündigt hat.
- Lisa: Eine gute, gemeinsame Freundin, die sich Sorgen um Mark macht.
Optionen:
- Option 1: Alex ist ehrlich zu Lisa, was aber das Vertrauen seines besten Freundes Mark zerstört.
- Option 2: Alex lügt, um das Geheimnis zu schützen, und muss mit seinem schlechten Gewissen umgehen.
Das Geheimnis eines Freundes
Alex und Mark waren beste Freunde, seit sie zusammen im Sandkasten gespielt hatten. Sie teilten alles miteinander: ihre Sorgen, ihre Träume und ihre Geheimnisse. An einem regnerischen Dienstagnachmittag trafen sie sich in ihrem Lieblingscafé. Mark sah müde und nachdenklich aus.
„Alex, ich muss dir etwas Wichtiges erzählen“, begann er leise. „Aber du musst mir versprechen, dass du es absolut niemandem sagst. Nicht einmal Lisa.“ Alex nickte ernst. „Klar, du weißt doch, auf mich ist Verlass.“
„Ich habe meinen Job gekündigt“, sagte Mark und starrte in seine Kaffeetasse. „Ich war einfach nicht mehr glücklich. Ich habe aber noch keine neue Stelle und will nicht, dass meine Familie oder andere Freunde sich Sorgen machen, bevor ich etwas Neues gefunden habe.“
Alex verstand sofort. Der Druck, schnell einen neuen Job finden zu müssen, war schon groß genug. Er versprach Mark, sein Geheimnis zu bewahren.
Am Wochenende waren Alex und Lisa zu einer Geburtstagsfeier eingeladen. Mark hatte kurzfristig abgesagt. Lisa kam zu Alex und sah besorgt aus. „Sag mal, weißt du, was mit Mark los ist?“, fragte sie direkt. „Er ist in letzter Zeit so distanziert und sagt ständig unsere Treffen ab. Ich mache mir wirklich Sorgen.“
Alex spürte, wie sein Herz schneller schlug. Das war genau die Situation, die er gefürchtet hatte. Lisa war auch eine gute Freundin. Er hasste es, sie anzulügen. Aber er hatte Mark sein Wort gegeben.
Wie geht die Geschichte weiter? Du hast zwei Optionen:
Die schmerzhafte Ehrlichkeit
Alex kämpfte mit sich, aber er konnte Lisa, die ihn mit so besorgten Augen ansah, nicht anlügen. „Hör zu, Lisa“, sagte er leise. „Du darfst es wirklich niemandem weitererzählen. Mark würde mich umbringen.“ Er atmete tief durch. „Er hat seinen Job gekündigt und will nicht darüber sprechen, bis er etwas Neues hat.“
Lisas Gesicht zeigte zuerst Überraschung, dann Verständnis. „Oh, der Arme. Das erklärt natürlich alles. Keine Sorge, mein Mund ist versiegelt. Ich werde so tun, als wüsste ich von nichts“, versprach sie. Alex war erleichtert, dass sie es verstand.
Ein paar Tage später rief Mark ihn an. Seine Stimme klang eisig. „Danke, Alex. Vielen Dank für nichts.“ Alex verstand nicht. „Was meinst du?“
„Lisa hat mich angerufen. Sie wollte mir helfen und hat mir Jobangebote geschickt. Sie sagte, sie wüsste von dir, dass ich suche. Ich hatte dich um eine einzige Sache gebeten, Alex. Um eine einzige.“ Bevor Alex etwas erklären konnte, hatte Mark aufgelegt. Das Vertrauen zwischen ihnen war gebrochen. Alex hatte zwar versucht, das Richtige zu tun, aber dabei seinen besten Freund tief verletzt.
Die schützende Lüge
Alex sah Lisa in die Augen. Sein Versprechen an Mark war ihm wichtiger. „Ich weiß es auch nicht genau“, log er. „Ich glaube, er hat im Moment einfach nur sehr viel Stress bei der Arbeit. Das wird schon wieder.“
Lisa sah nicht ganz überzeugt aus, aber sie nickte. „Ja, wahrscheinlich hast du recht. Ich hoffe es.“ Sie wechselte das Thema, aber Alex fühlte sich den ganzen Abend schlecht. Er mochte es nicht, seine Freunde anzulügen, besonders wenn sie sich Sorgen machten.
In den folgenden Wochen half Alex Mark heimlich bei seinen Bewerbungen. Es war schwierig, vor Lisa und anderen Freunden so zu tun, als wäre alles normal. Jedes Mal, wenn jemand nach Mark fragte, musste Alex seine Lüge wiederholen. Er hatte ein permanent schlechtes Gewissen.
Einige Wochen später rief Mark ihn an. Er klang aufgeregt und glücklich. „Ich hab’s geschafft! Ich habe einen neuen Job, der viel besser ist als der alte! Jetzt kann ich es endlich allen erzählen.“ Am Abend feierten sie zu dritt: Alex, Mark und Lisa. „Ich wusste doch, dass es nur der Stress bei deinem alten Job war“, sagte Lisa lachend zu Mark. Mark sah Alex an und zwinkerte ihm unbemerkt zu. Alex lächelte zurück. Er hatte das Geheimnis seines Freundes bewahrt und ihre Freundschaft geschützt. Aber er wusste auch, dass Lügen, selbst aus gutem Grund, sich niemals leicht anfühlt.
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