Die WG-Regeln

Die WG-Regeln

Überblick:

Themen:

  1. Kommunikation und Konfliktlösung: Die Geschichte beleuchtet die Herausforderungen, die entstehen, wenn unterschiedliche Lebensstile und Erwartungen in einer Wohngemeinschaft aufeinandertreffen, und wie wichtig offene Kommunikation für die Konfliktlösung ist.
  2. Kompromissbereitschaft: Sie thematisiert die Notwendigkeit, persönliche Freiheiten zugunsten des gemeinschaftlichen Zusammenlebens einzuschränken und Kompromisse einzugehen.
  3. Veränderung und Anpassung: Die Charaktere müssen sich an eine neue Dynamik und die Präsenz eines neuen Mitbewohners anpassen, was zu Spannungen und schließlich zu einer Entscheidung führt.

Charaktere:

  1. Mia: Eine organisierte und ordnungsliebende Mitbewohnerin, die auf die Einhaltung der bestehenden WG-Regeln pocht.
  2. Leon: Ein entspannter, kreativer Mitbewohner, der die Regeln als zu streng empfindet und mehr Flexibilität wünscht.
  3. Sofia: Die neue Mitbewohnerin, die unwissentlich die bestehenden Regeln bricht und die bisherige Harmonie der WG stört.

Optionen für das Ende:

  1. Option: Der Konflikt eskaliert. Die Mitbewohner scheitern daran, eine gemeinsame Lösung zu finden, was zu einer anhaltenden negativen Atmosphäre und schließlich zum Auszug eines WG-Mitglieds führt.
  2. Option: Die Mitbewohner finden einen Kompromiss. Durch ein offenes und ehrliches Gespräch gelingt es den Mitbewohnern, die Regeln neu zu verhandeln und einen Weg zu finden, der für alle akzeptabel ist.

Die WG-Regeln

Die Wohngemeinschaft von Mia und Leon existierte seit fast drei Jahren in einer beneidenswerten Harmonie. Sie hatten ihre eigenen Routinen etabliert, eine unausgesprochene Übereinkunft über Sauberkeit und Privatsphäre, und die Kommunikation lief meist reibungslos ab. Die alten WG-Regeln, die sie am Anfang aufgestellt hatten, waren eher Richtlinien als strikte Gesetze, aber sie funktionierten. Kürzlich jedoch war der dritte Mitbewohner ausgezogen und Sofia, eine junge Künstlerin, war eingezogen. Ihre Ankunft hatte das fragile Gleichgewicht der WG massiv durcheinandergebracht. Sofia, eine Freigeist, lebte in einer anderen Taktung als Mia und Leon. Sie schien die alten, unausgesprochenen Regeln einfach nicht zu verstehen oder zu ignorieren. Mia, die das Herz und die Seele der WG war und sich für Ordnung und Sauberkeit verantwortlich fühlte, wurde zunehmend frustriert. Überall im Gemeinschaftsbereich fand sie Softdrinkdosen und leere Pizzakartons. Das Geschirr blieb oft ungespült in der Spüle liegen und auch die Mülltrennung schien Sofia nicht allzu wichtig zu sein.

Mia versuchte zunächst, das Problem diplomatisch anzugehen. „Sofia“, sagte sie eines Abends, als Sofia wieder einmal ihre benutzten Kaffeetassen auf dem Wohnzimmertisch stehen ließ, „wir haben hier so eine Art unausgesprochene Regel. Jeder räumt nach dem Benutzen seine Sachen sofort weg.“ Sofia lächelte nur und sagte: „Ach, das mache ich später. Heute war ein langer Tag.“ Für Mia war dieses „später“ aber nie. Die anfängliche Euphorie über die neue Mitbewohnerin wich bei Mia einer wachsenden Unzufriedenheit. Mia begann, über die Konflikte mit Leon zu sprechen. Leon, der selbst ein sehr entspannter Typ war, sah das Problem weniger dramatisch. „Ach, Mia“, beruhigte er sie, „sie ist halt eine Künstlerin, das ist ihr Ding. Das wird schon.“ Für Leon war ein wenig Chaos kein Grund zur Sorge, solange das Zusammenleben an sich funktionierte. Er mochte Sofias offene Art und die kreative Energie, die sie in die Wohnung brachte. Er genoss die Gespräche mit ihr bis tief in die Nacht, auch wenn diese Mia störten, da sie als Frühaufsteherin versuchte, pünktlich ins Bett zu gehen.

Die Situation spitzte sich zu, als Sofia eines Tages beschloss, den halben Wohnungsflur in eine improvisierte Werkstatt zu verwandeln. Ihre Leinwände, Farben und Pinsel lagen kreuz und quer herum und erschwerten das Durchkommen. Mia, die gerade auf dem Weg zur Arbeit war und es eilig hatte, trat beinahe auf eine Tube Farbe. Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Am Abend, als alle drei zu Hause waren, stellte Mia ein Ultimatum. „Wir müssen reden“, sagte sie mit fester Stimme. „Das geht so nicht weiter. Wir brauchen klare Regeln, an die sich jeder hält, sonst funktioniert das nicht. Es ist keine Unhöflichkeit, die WG-Regeln zu beachten, sondern schlichtweg die Basis unseres Zusammenlebens. Wir haben alle unterschiedliche Tagesabläufe und Bedürfnisse. Sofia, dein Chaos stört unsere Abläufe und unsere Sauberkeit. Leon, dein Wegschauen hilft nicht. Ich bin nicht die Mutter, die ständig aufräumen muss.“ Leon und Sofia schwiegen. Die bisherige Harmonie drohte zu zerbrechen.

Wie geht die Geschichte weiter? Du hast zwei Optionen:

Option 1: Der Konflikt eskaliert

Der Konflikt eskaliert

Mias Ultimatum hing wie ein Gewitter in der Luft. Die Atmosphäre in der WG war nun spürbar angespannt und voller Vorwürfe. Leon sah Mia enttäuscht an, weil sie die Situation so radikal anging. „Du musst das nicht so dramatisieren, Mia“, versuchte er zu vermitteln. „Wir können doch einfach ein paar Kompromisse finden.“ Doch Mia war nicht zu Kompromissen bereit. „Kompromisse gibt es nicht. Wir hatten Regeln, und sie wurden ignoriert. Ich möchte nur, dass sich alle an die Regeln halten, die wir am Anfang aufgestellt haben.“ Sofia, die sich zutiefst missverstanden und angegriffen fühlte, schwieg. Sie verstand nicht, warum die Ordnung Mia so wichtig war. „Bei mir zu Hause war das immer viel entspannter“, dachte sie. Sie hatte das Gefühl, dass ihre künstlerische Freiheit und ihre Persönlichkeit in der WG keinen Platz hatten. Jedes Mal, wenn sie etwas liegen ließ, schaute Mia sie mit einem vorwurfsvollen Blick an, und Sofia zog sich zurück. Sie verbrachte immer weniger Zeit im Wohnzimmer und in der Küche und aß häufig in ihrem Zimmer. Auch die Gespräche mit Leon wurden seltener, da die unangenehme Stimmung zwischen Mia und Sofia die ganze Atmosphäre belastete.

Die WG, die einst ein Ort der Gemeinschaft und des Lachens war, verwandelte sich in eine Zweckgemeinschaft, in der sich jeder auf seinen eigenen Raum beschränkte. Mias Frustration verwandelte sich in stille Wut. Sie begann, Sofias Unordnung demonstrativ auf deren Zimmer zu legen. Sofias Frustration verwandelte sich in Rebellion. Sie ließ ihr Geschirr noch länger stehen und lud ihre Freunde ein, ohne die Mitbewohner zu informieren. Leon versuchte weiterhin, das Ruder herumzureißen, indem er mit beiden getrennt sprach, aber seine Versuche blieben fruchtlos. Eines Abends, als Mia das Wohnzimmer betrat und auf Sofias unaufgeräumte Farben stieß, war ihre Geduld am Ende. Sie schickte eine Nachricht in die gemeinsame Chatgruppe: „Ich kann das so nicht mehr. Entweder Sofia ändert sich, oder ich ziehe aus.“ Sofias Antwort kam prompt: „Vielleicht ist das die beste Lösung.“

Die Suche nach einer neuen Wohnung war langwierig und stressig. Mia fand schließlich eine kleine, teure Einzimmerwohnung. Obwohl sie jetzt ihre eigene Ordnung hatte, fühlte sie sich einsam. Sie vermisste die Abende mit Leon, das gemeinsame Kochen und die lebendige Atmosphäre, die vor Sofias Einzug herrschte. Die WG von Leon und Sofia bestand fort, aber die beiden fühlten sich ebenfalls unwohl. Sie wussten, dass sie ihre Harmonie verloren hatten und das WG-Leben, so wie es einmal war, unwiederbringlich vorbei war. Die alten WG-Regeln, die einst für so viel Eintracht sorgten, waren nur noch eine entfernte Erinnerung.

Option 2: Die Mitbewohner finden einen Kompromiss

Die Mitbewohner finden einen Kompromiss

Mias Worte trafen ihre Mitbewohner. Die Stille, die darauf folgte, war unbehaglich, aber sie war auch der erste Schritt zu einem ehrlichen Gespräch. Leon ergriff als Erster das Wort. „Mia hat recht“, sagte er ruhig und sah Sofia an. „Wir hatten eine gute Grundlage hier, und die ist gerade ein wenig ins Wanken geraten.“ Er wandte sich Mia zu: „Aber ich glaube nicht, dass die alten Regeln, die wir nur für uns beide hatten, jetzt für alle drei funktionieren.“ Sofia nickte vorsichtig. „Ich habe das wirklich nicht so gesehen. Bei mir zu Hause war es immer sehr chaotisch. Ich habe nicht verstanden, dass das für euch so wichtig ist.“

Mia atmete tief durch und spürte, wie ihre Anspannung nachließ. Es war gut zu hören, dass sie nicht die einzige war, die das so sah. „Okay“, sagte sie. „Lass uns neu anfangen.“ Sie holten Stift und Papier und setzten sich an den Küchentisch. Gemeinsam erarbeiteten sie neue WG-Regeln. Sofia schlug vor, dass sie die Mülltrennung lernen und ihr Geschirr immer am selben Tag spülen würde. „Aber bitte“, fügte sie hinzu, „können wir für das Wohnzimmer eine kreative Ecke einrichten, wo ich meine Leinwände und Farben deponieren darf, solange sie in Ordnung sind und niemanden stören?“ Leon schlug vor, eine gemeinsame Mahlzeit in der Woche zu planen, um die Gemeinschaft zu stärken.

In den folgenden Wochen arbeiteten die drei hart daran, die neuen Regeln umzusetzen. Es gab immer noch Momente, in denen Sofia vergaß, etwas wegzuräumen, aber anstatt sich zurückzuziehen oder zu wüten, sprach Mia sie direkt an. „Sofia, die Tassen“, sagte sie dann mit einem Lächeln. Sofia entschuldigte sich sofort und räumte sie weg. Leon war der Vermittler. Wenn er bemerkte, dass Sofia unsicher war, erinnerte er Mia daran, dass es ein Prozess war. Und wenn er sah, dass Mia wieder frustriert war, half er ihr, das Chaos mit Sofia zusammen zu beseitigen. Die gemeinsame Mahlzeit am Mittwochabend wurde zu einem Highlight der Woche. Sie redeten über alles, außer über Regeln, und lernten sich besser kennen. Sofia erzählte von ihrer Kunst, Mia von ihrer Arbeit und Leon von seinen Reisen.

Die WG war nun keine bloße Wohngemeinschaft mehr, sondern ein echtes Zuhause. Die neuen Regeln waren nicht nur ein Stück Papier, sondern das Fundament eines Kompromisses, der auf gegenseitigem Respekt und Offenheit aufgebaut war. Obwohl es immer noch unterschiedliche Tagesabläufe gab, hatte sich die Atmosphäre grundlegend verändert. Mia, Leon und Sofia hatten gelernt, dass wahre Harmonie nicht durch das Ignorieren von Konflikten entsteht, sondern durch das gemeinsame Überwinden von Herausforderungen. Sie hatten eine neue Art des Zusammenlebens gefunden, die alle ihre Eigenarten berücksichtigte.

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